Mein Jakobsweg 2006

22.07.2006 Fisterre 2. & 3.Tag

79. Tag

Es war der genialste, schönste & beieindruckenste Schlafplatz ever.
Die Milchstraße und die restlichen Sterne klar über mir, die Wellen sich brechend,
in den Klippen hängend und dazu der ewige Wind. Habe beobachtet wie die Möven
ihre letzten Runden im Sonnenuntergang drehten und die Nacht ganz langsam hereinbricht.

Verbrachte eine wundervolle & aufregende Nacht.

Auf dem Rückweg nach Finisterre sah ich in einem Hotel Jason, Annette, Tod & Jessica.
Wollte nur Hallo sagen und schon hatte ich für die nächsten 2 Nächte ein Bett. Wir teilten uns ein
3BZ in einem Hotel. Gut so, da musste ich nicht in die Herberge, wo man nur eine Nacht übernachten durfte.

Das war nachdem ich am Playa da Fora in die Fluten gesprungen bin. Die Wellen so hoch und die Strömung
so stark, was mir schon mächtig respekt einflöste. Sensationel, habe mich gefreut wie ein kleines Kind.
Eine wunderschöne wilde Bucht. Auch wenn das Wetter nicht gerade Badewetter war konnte ich mein Glück
in diesem Moment kaum fassen. Traf an diesem Tag noch viele Pilger, verabschiedete mich von Valentina Zamberlan
die den Bus zurück nach Santiago nahm.
Traf Emanuel wieder und zwei andere Deutsche. Später auch Rafael, Flo, Ben Hildreth und seine Mädels.
Jeder freute sich den anderen zu sehen. Ein unglaubliches Gefühl.
Achso, den dämlichen Franzosen aus Ostabat-Asme, diesen kolerischen Schreihals, sah ich auch an der Bushaltestelle.
Was für ein Arschloch. Er führte sich schon wieder auf.

Am Abend gingen wir alle zusammen zum Kap. (Tod, Jessica, Annette, Jason, Helle die Schwedin)
Wir tranken, lachten und verbrannten traditionell ein uns wichtiges Kleidungsstück. Jeder erzählte dazu eine
kurze Geschichte wieso und warum er gerade dies verbrennt. John der Ire kam auch noch dazu.

Es war ein bewgender Moment, gemeinsam da oben am Kap, dem Ende der Welt, mit den anderen zu sitzen.
Sonnenuntergang hatten wir leider keinen da es heute sehr nebelig war.
dann plötzlich......

Das NEBELHORN

Für einen Moment dachte ich, es ist aus und vorbei , ich muss sterben, die Welt geht unter oder es passiert was ganz schreckliches.
Dieses Geräusch des Nebelhorns, so nah, so laut, so grässlich. Wer einmal den Film - The Fog / Im Nebel des Grauens -
gesehen hat, der weiß von was ich rede. Mir hat`s schier die Haare aufgestellet. Ohren zugehalten und zusammengezuckt.

So ging das ne ganze Weile weiter. Ich konnte mich auch nach dem 4. od. 5 Mal nicht daran gewöhnen.

Auf dem Weg ins Dorf sang ich mit mit Helle mein Lieblingslied - Hotel California.;-) - Bis jetzt hatte ich es immer allein singen müssen.
Wir trafen an der Bushaltestelle auf Stephan und Ben mit seinen Mädels. Dann gings ab zur Disco.
Legte mit der hübschen Ungarin eine heiße Sohle aufs Parkett. Mann was für ein Ding, nach 80 Tagen
mal wieder das Tanzbein schwingen. Die konnte sich bewegen, hau mich ab. Hammer!!!

Jason machte dann noch mit der Schwedin rum , so dass wir auf ihn warten mussten.
Annette gefiel das überhaupt nicht. Ich jedenfalls war todmüde und froh jetzt bald im Bett zu liegen.
Ein wunderbarer Tag.

Den gewucherten Pilgerbart habe ich zu einem Gamsbart gestutzt. Karten habe ich geschrieben
und Piementos und Fischsuppe gegessen. Was für ein Tag...!!! Verzichte auf Muxia wo Johann hingelaufen ist.
Es rasierten sich fast alle. Jason hatte das selbe Gebilde wie ich im Gesicht, Stephan trennte
sich von seinen langen Haaren und Tod sah jetzt aus wie Abraham Lincoln. Genial.

Die ganze Bande

Mein Jakobsweg 2006

23.07.2006 Finisterre 3. Tag

80. Tag

Habe bis um 10Uhr gepennt. Dann gabs in dem kleinen Cafe nebenan Kaffee & Croissant. Es saßen wieder alle beinander.
Anschließend ging ich zum Strand runter um Muscheln zu sammeln. In aller Ruhe ging ich am Strand meiner Muschelsuche nach.
Bei der ersten Jakobsmuschel habe ich mich riesig gefreut. Und es waren viele Muscheln die ich aufsammelte.

Alle Hände voll mit Muscheln, begab ich mich zurück, wobei mir beim bücken die geschriebenen Postkarten aus der
Hemdtasche ins Wasser fielen. Habe sie trotzdem verschickt. Gregor und Karin lagen auch am Strand und sonnten sich.
Hatte mich gestern lange mit ihnen unterhalten. In Santiago haben sie bemerkt, dass Karin schwanger ist.
Cool !!!! Ein kleiner Jacobus.

Die Sonne schien so stark, dass ich echt Angst hatte mich zu verbrennen. Also nix mit hinlegen und sonnen.
Ich war zufrieden und glücklich über meine Strandfunde. ;-) Danach gabs nen fetten Burger und ne Mütze Schlaf.

Später gings mit Ben, Fleur, Chelise, Ambre und Alice zu Abendessen. Sie hatten ganz witzige Meerestiere bestellt,
sahen aus wie Schildkrötenfüße.
“Entenmuscheln”/ Galizische “Percebes

Wie immer aß ich meine Piementos. Anschließend gingen wir zusammen zum Kap um dem Sonnenuntergang zu sehen.
War so spannend und schön wie am ersten Abend nur mit einem Unterschied, ein dicker Wolkenstreifen zierte den Horrizont.

Bin alleine zurück und genehmigte mir noch 2 Whisky Cola. Soooo jetzt ab ins Bett.

Sleep well Franko!