Mein Jakobsweg 2006

17.07.2006 Arzua - Monte do Gozo

74. Tag

Ach, mir gings heute gar nicht sooo gut. Ich spürte das Ende nahen und war etwas in depressiver Stimmung.
Der anschließende Kaffee in der Bar Lino macht mir wieder Mut. Es sollte wieder ein sehr heißer Tag werden.
Zualledem kam noch ein andauernder Schmerz , ein Krampf oder ne Zerrung im rechten Oberschenkel.
Das ging den gaaanzen Tag so. Mit Magnesium und Aspirin wurde es leicht besser.

Es ging heute ganz leicht dahin, schön durch die besagten Eukalyptusbäume. Nur die Hitze.....!
Das Wasser ging mir auch aus aber ich überstand das heute leicht. Traf später auf Sebastian, ein feiner Kerl.
Er war erst kurz auf dem Weg. Er war noch zu 100% zivilisiert. Machte nur drei Pausen und ab der dritten
pilgerten wir gemeinsam weiter.

Trotz der Hitze wars ein angenehmer Wandertag bedingt durch den erfrischenden Duft der Eukalyptusbäume.

Da Sebastian noch frisch war, ging er mit großen und schnellen Schritten was uns sehr schnell nach
Monte do Gozo brachte.

Es wartete ein in seinen Ausmaßen gewaltiger Gebäudekomplex auf uns.
Am großen Pilgerdenkmal - 2 mit Blick aud Santiago trafen wir Herbert aus Augsburg.
Er ist extra wegen nem Photo nochmal hier hoch gekommen. Er gab uns noch nützliche Tipps mit auf den Weg.

Wir saßen gerade in der Anmeldung unserer heutigen Unterkunft und es bediente uns die wohl schärfste Hospilantin
des gesamten Weges. Da trudelte auch schon Johann ein.
Dieses Energiebündel hinter dem Schreibtisch hieß Bernadett und stammt aus Borna. Hatte sofort geahnt aus welcher
Ecke sie stammt. Haben dann ne ganze Weile mit ihr geplaudert und nen Megaspaß gehabt.
19 Jahre jung, streng katholisch und mit nem beachtlichen IQ ausgestattet. Dazu kommt noch ne Gusche die läuft
wie eine Nähmaschine. ;-)

Johann nahm uns dann mit in ein typisches galizisches Restaurant und mit Vino de Casa, Pulpo, kleine Pulpos,
Salat & gegrillten Schoten machten wir 3 uns einen hervorragenden Abend. Wieder im Refugio, plauderten wir noch
ne ganze Weile mit Bernadett und schlürften noch ein Bierchen. Dann gings auch schon ab in die Falle.
Zwei ganz nette Dänen hatte ich auf dem Zimmer. Ich finde Dänen sind von ihrer Art her etwas ganz besonderes.
Und ich habe viele Dänen auf dem Weg kennengelernt.

Morgen sind es noch 5KM bis Santiago de Compostela und ein grausames Gefühl überkommt mich bei dieser Vorstellung.
Das solls dann gewesen sein????