Mein Jakobsweg 2006

20.06.2006 Montreal-du-Gers (Seviac) - Nogaro

47. Tag

Nachdem es die ganze Nacht lang aus allen Himmelspforten geschüttet hatte, war der Weg besonders gut
zu gehn. Um ganz relaxt in den Tag zu gelangen, nahm ich ein superleckeres Frühstück, bestehend aus Kaffee (instant),
gezuckerter Milch, Nutella, Marmelade + einem 4min Ei zu mir. Machte noch heimlich einige Fotos von den
Mosaiken. Shit, hier hätte ich meine große 10D haben müssen.

"Die Gallo-Römische Villa von Seviac ist ein Monument, dass sich in der Ortschaft Montreal im Gers in den
Midi-Pyrenees befindet. Es ist ein beliebtes Ziel bei Touristen bei ihrem Urlaub in der Region.
Bei Ausgrabungen wurden die Fundamente einer luxuriösen gallo-römischen Villa aus dem 4. Jh. freigelegt.
Sie waren mit einem frühchristlichen Bau und merowingischen Resten verschachtelt, d. h. der Ort war vom
2. bis zum 7. Jh. bewohnt. Der Wohntrakt ist um einen viereckigen Hof angeordnet, der von Galerien mit
Mosaikböden umgeben ist. Südwestlich davon liegt eine weitläufige Thermalanlage mit beheizten Räumen und
Becken, die mit Marmor ausgekleidet und Mosaiken geschmückt sind, die sowohl in ihrer Vielzahl, als auch in
ihrem Reichtum und Erhaltungszustand außergewöhnlich sind."

Der Weg bis Eauze war mühelos zum gehn. Der Tunnelweg, wo früher eine Eisenbahn lang fuhr, war a Traum
zum gehen. In Eauze ließ ich mir in der Touri-Info einen Stempel in meine Crèanciale geben und trank anschliesend
in einem Cafe am Markt ein lecker Kaffee. Der Ober gab mir noch ein Teigteilchen dazu. Ich dacht mir das sei so
ne nette Art nem Pilger was gutes zu tun, denkste, 3.50,-€ kassierte dieser Wurm mir ab. Hinterfotziger Saugrippl.
Rief dann noch in Beucha bei Papa an wegen der Bank. War schön die Stimme vom Vater zu hören.
Harald habe ich auch angerufen. Er hat ca. 120Km Vorsprung. Den sehe ich erst in Lunz am See wieder!

Auf gings nach Manciet. Unterwegs kam mir ein "Icke" entgegen der von Saint-Jean-Pied-de-Port nach Le Puy läuft.
Die andere Richtung hat er schon abgelaufen. Er hat 31 Pilger gezählt. Ich zähle manchmal die, die ich überhole
und hinter mir lasse und er die, die Ihm entgegen kommen. Wir unterhielten uns und gingen wieder unseres Weges.

Ich machte mich auf die Suche nach der nächsten Bar. Und tatsächlich gabs da ne Sportbar wo ich Fußball schauen
konnte. Ne ganz liebe Wirtin. Deutschland - Äquador 3:0 Klose-Klose-Podolski ein Superspiel.
Sie kassierte mir nur 5,-€ ab. Wieso so wenig weiß ich nicht: War ich so nett? :-) ich bedankte mich!

Noch 8Km bis Nagaro. Superschnell.
Das sich beim Laufen immer so kleine Steinchen in die Schuhe verirrten machte mich fertig. Dieses ewige
an und ausziehen wegen nem Schuh im Stein... da musste was passieren. Eine Erfindung musste her.
Wollte die nächsten 8Km noch weiter gehn doch dauerte die Pizza zu lange und dunkle Wolken zugen auf,
so dass ich mich für die hießige Gite entschied.

Die Gite war gut gefüllt und ich war spät dran. Aber sie hatte ein schönes Windgeschütztes Vordach wo ich mich
zur nächtlichen Ruhe legte. Geduscht habe ich dennoch.
Pizza war lecker.