Mein Jakobsweg 2006

01.06.06 Saint-Julien-Chapteuil - Le Puy en Velay

28. Tag

So, heute ists soweit. ZIEL: Le Puy

Noch 17 km und das erste große Ziel ist erreicht. Wir freuten uns alle ungemein darauf. Es ging morgens
um 6.00Uhr los und ziemlich lange der Straße entlang. Unterwegs nahmen wir eine laaaaaange Tasse Cafe mit
Brioche zu uns. Von Schönheit kann man bei diesem heutigen Weg nicht sprechen, er gehört eher einen
der schlimmsten aller Abschnitte an. Um so mehr waren wir beglückt, am "Berg der Freude"MONT JOIE angekommen
zu sein um von ihm einen ersten Blick auf Le Puy zu erhaschen und zu genießen. !!! FREUDE !!!

Ab jetzt lief es locker und von ganz allein. Unterwegs trafen wir auf einen französischen Pilger. Ein im "Freien" Schläfer.
Netter Typ. Jens, er spricht ja französisch, schloss sich ihm gleich an und Harald und ich gingen alleine weiter.

Am Rande der Stadt angekommen, musste man am Klärwerk vorbei, wobei der davon ausgehende
Gestank einem fast zum kotzen brachte. Der Stadtgestank war auch unerträglich.
Man bekommt so ne feine Nase fern ab der Großstädte mit ihren tausenden Autos ect..
Das sind immer wieder die Momente, wo ich am liebsten umkehren und den Feldern & Wiesen folgen möchte.
Aber wir waren i
n Le Puy also nicht meckern sonder schauen.

Schnell war die "Auberge de Junesse" aufgesucht. Rucksack dort stehen lassen um 14.00Uhr zum einchecken
zu erscheinen und dann zur Sightseeingtour durch Le Puy en Velay. Eine echt schöne & interessante Stadt.
Wieder die Momente da ich meinen großen Fotoaperillo vermisse. Postkarten kaufen, so gehts auch.
Nicht nur die erhabenen Monumente sondern auch die kleinen entzückenden Gassen mit ihren gepflasterten
Straßen, ganz zu schweigen von der unglaublichen Cathedrale waren ein Augenschmaus.

Habe bei einem Tropfen Bier einige Postkarten an meine Freunde daheim geschrieben.

Zufall oder Fügung ist:
wenn man unabhängig voneinander in einer Stadt umherirrt und sich in der Fressabteilung des einzigen Supermarkts trifft.
Man mussten wir lachen.....

Bei Harald gabs heute Chili con Carne und bei mir sollten es Linsen aus der Dose werden was hier ein Leibgericht
des Landes ist, war dann auch wirklich lecker. Proviant für die nächsten Tage hatten wir auch wieder. Um den Tag
gebürend zu feiern, gab es eine Fl. Vin Rouge aus Cahors. Dazu rauchte ich meine Fat Lady von Sabrina.
Ein feudaler Abend. Die Auberge war auch ganz in Ordnung. Riesen Räume mit glaube ich 30 Betten, doch das war
mir mittlerweile egal. Wichtig ist nur, Ohropax zu besitzen um dem wilden und grauenvollen Geschnarche zu entgehen.

Zuvor hatten wir zufällig Charly & Marianne aus Hamburg getroffen, die uns spontan auf a Glaserl Wein einluden.
War ne schöne Runde. Ein ganz reizendes Pärchen, Wir trafen sie am vorherigen Tag schon.
Wir plauderten über ne Stunde ganz gemütlich und tranken einen köstlichen Rotwein.
Ich Depp habe doch tatsächlich heute Morgen mein Outdoorbuch in der Unterkunft in Saint-Julien-Chapteuil liegen lassen.
Jetzt kommts: wieder ganz zufällig, die Beiden fahren morgen schon heim und ich bekam ihr Buch!!!
Ich war ja so überglücklich, soooo froh, denn ohne das Buch ist`s nicht eben einfach mit den Unterkünften ect..
Es steht nun mal alles drinnen.

Jens und der Franzose schliefen auch in dem Großraum wo wir schliefen. 22.30Uhr war Nachtruhe was einige von
den jungen Amis nicht ganz einsehen wollten. Ich sag da nur - Ohropax und vorher VIN ROUGE!!!

PS:
Ich habe schon viele Weidezäune gesehen aber welchen Einfallsreichtum die Franzosen besitzen die Möglichkeiten
auch wirklich zu 100% auszuschöpfen ist unglaublich.